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05-Trainer unter Druck: Bringt „Chef“ Ivo Kolobaric (r.) am Sonntag seinen „Co“ Francesco Catanzaro (l.) als „Leader“ ins Team?
Findet Emsdetten 05 am Sonntag im Stadion Ost als Gast der ISV den Weg aus der Krise? Nach dem 1:6 gegen Burgsteinfurt in der Meisterschaft und dem Pokal-Aus – 0:1 am Mittwoch bei Kreisligist Laer – herrscht am Stadion tiefe Enttäuschung. Erinnerungen an eine 05-Zeit kommen auf, die man längst glaubte überwunden zu haben.
Enttäuscht ist auch Coach Ivo Kolobaric. „Egal, ob wir mit Dreier-, Viererkette oder Libero spielen. Das wird nicht viel ändern", wettert er. „Es wird nur besser, wenn wir unsere Mentalität ändern!" Da liegt, so meint der Trainer, das Problem verborgen. „Ewig liegen mir die Jungs in den Ohren, fragen: ,Warum spiele ich nicht?‘ Und dann spielen sie in Laer – und man sieht quasi keinen Unterschied."
Kolobaric, ein ausgemachter Freund der Fußball-Tugenden „Tempo, Leidenschaft und Zweikampfstärke", vermisste eben diese bei seiner Mannschaft in den letzten beiden Partien. „Viel zu langsam und zu pomadig", war ihm das Spiel der 05-Truppe. Und er bekräftigt: „Es liegt nicht am System, es liegt am Willen!" Einmal in Fahrt legt der Coach noch nach: „Es reicht eben nicht, wenn man einmal im Monat gut spielt."
Zurecht beklagt Kolobaric, dass es im 05-Team keinen Spieler gibt, der auch mal verbal vorangeht, der die Teamkollegen aufrüttelt und mitreißt. Ein Job eigentlich für den Kapitän. Aber Ugur Birdir ist eher ein stiller Techniker, auch sein Vertreter Ladislav Velican ist alles andere als ein Lautsprecher.
Einer, der das kann, ist Co-Trainer Francesco Catanzaro. „Aber ich habe die bösen Blicke gesehen, wenn ich Catsche in den Testspielen eingewechselt habe", weiß Kolobaric. „Klar, er ist 36. Mir wäre es auch lieber, wenn er 26 wäre." Dennoch scheint der spielende Co-Trainer eine Alternative für das 05-Spiel am Sonntag bei der Ibbenbürener SV zu sein.
Dort geht es um viel. Die Gastgeber stehen mit nur sechs Punkten auf Platz 14, einem Abstiegsrang. Die ISV wird ähnlich wie Laer taktieren und agieren, wird aus einer kompakten Abwehr heraus mit langen Bällen nach vorn operieren.
Bei 05 steht Verteidiger Janis Meyer wieder im Kader, auch Dustin Pilz hat durch das Pokalspiel seine Sperre abgebrummt. Fehlen werden die verletzten Malte Kohl und Fabi Ebong. Wer steht im Tor? „Das werden wir nach dem Abschluss-Training entscheiden", hält sich Kolobaric hier bedeckt. Viel spricht für Justin Wesseler, der in Laer überzeugt hat.
Autor: Christoph Niemeyer
Foto: Thomas Strack
Mit freundlicher Genehmigung der Emsdettener Volkszeitung