„Man sollte wissen was zu tun ist und hoffen es nie anwenden zu müssen.“
01 Nov
„Man sollte wissen was zu tun ist und hoffen es nie anwenden zu müssen.“
Emsdetten 05: Schutz vor (sexualisierter) Gewalt im Sport
Yannick Albers (links) und Marcel Rimmrodt (rechts) fungieren bei Emsdetten 05 als Ansprechpartner für Prävention und Intervention sexueller und interpersoneller Gewalt im Sport.
Der Fußballverein Emsdetten 05 hat nun einen Ansprechpartner für Prävention und Intervention sexueller und interpersoneller Gewalt im Sport: Marcel Rimmrodt. Der 46-jährige Ibbenbürener mit Wohnsitz in Rheine, bei den 05ern u.a. im geschäftsführenden Vorstand und als Sportleiter von 05 II bis IV aktiv, nahm bei der Sportjugend des Stadtsportbund (SSB) Münster am Ausbildungsangebot „Ansprechspersonenschulung zum Thema Prävention und Intervention von sexualisierter Gewalt im Sport“ erfolgreich teil.
„Sexuelle Belästigung, Machtmissbrauch, verbale und körperliche Übergriffe gehören zu den Schattenseiten unserer Gesellschaft. Sie können überall dort vorkommen, wo Menschen gemeinsam agieren, sich aufeinander einlassen und besonders dort, wo sie voneinander abhängig sind. Also in Familien, Nachbarschaften, Schulen, Freizeiteinrichtungen, kirchlichen Gemeinschaften und auch im Sport“, so die Ausbilder bei der Qualifizierungsmaßnahme des SSB Münster.
Deswegen nimmt sich auch Emsdetten 05 dieser Problematik mit größtmöglichem Engagement an und hat nun mit Marcel Rimmrodt einen vom Landessport Bund (LSB) zertifizierten Ansprechpartner für dieses sensible Thema.
Dabei wurden im Rahmen der Ausbildung vom LSB unter anderem folgende Inhalte vermittelt:
• Vermittlung von Basiswissen zur Prävention von und Intervention bei sexualisierter Gewalt im Sport;
• Rolle, Aufgaben und Selbstverständnis als Ansprechperson im Bund, Fachverband oder Sportverein;
• Entwicklung und Umsetzung eines Schutzkonzeptes im eigenen Bund/Fachverband/Verein;
• Interventionsplan: Was ist zu tun im Fall eines Falles?
• Konkrete Krisensituation, Grundsätze der Intervention
• Notwendige Vernetzung und Kooperation vor Ort;
• Schutzpläne und Netzwerkaufbau konkret – intern und extern.
„Kein Platz für Gewalt“ – das ist seit jeher schon ein Leitsatz beim ältesten Emsdettener Fußballverein, schließlich sollen sich alle Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Verein sicher fühlen.
„Durch diese neue Position wollen wir auch für mögliche Täter unattraktiv werden, indem wir sagen: Wir schauen hin und sind für diese Thematik sensibilisiert“, so Rimmrodt.
Dazu sollen in absehbarer Zeit auch Schutzkonzepte entwickelt werden, die im Fall des Falles zum Tragen kommen.
Da dieses empfindliche Thema mit Bedacht für alle Seiten behandelt werden muss und es stetigen Austausch benötigt, wird Marcel Rimmrodt dabei von Yannick Albers unterstützt. Der 29-jährige Emsdettener ist bei den 05-Senioren am Ball. Albers hat kürzlich den Bachelor für Soziale Arbeit erworben und ist beruflich als Sozialpädagoge an einer Schule in Borghorst tätig. Zudem hat er eine Weiterbildung als Kinderschutzfachkraft.
„Natürlich kann es auch immer mal zu unbeabsichtigten Situationen kommen, wo ein Rat hilfreich sein kann. Auch hier kann sich jede und jeder immer und zu jeder Zeit melden. Egal ob betroffen, beschuldigt, Zeuge oder Eltern“, betont Rimmrodt. Und ergänzt: „Man sollte wissen, was zu tun ist und hoffen, es nie anwenden zu müssen.“
Die Telefonnummern von Marcel Rimmrodt und Yannick Albers werden auf der 05-Homepage (Emsdetten05.de) veröffentlicht und sollen bald auch im Salvus-Stadion an diversen Standorten aushängen.
von Marius Albers
Foto: Marius Albers
Mit freundlicher Genehmigung der Emsdettener Volkszeitung