Wasserschaden am Stadion: 05 ist quasi heimatlos

20 Feb

Wasserschaden am Stadion: 05 ist quasi heimatlos

Lohnt sich die Renovierung des Gebäudes noch?

Arg in Mitleidenschaft gezogen: die 05-Geschäftsstelle im Gebäude am Grevener Damm.

Schock für Emsdetten 05. Schon von draußen, wenn man vor dem Stadion-Gebäude am Grevener Damm 141 steht, kann man es sehen: Dunkle Flecken ziehen sich vom Dach links und rechts die Backstein-Fassade hinab, umfließen sozusagen die große Eingangstür des Gebäudes und münden dann im Keller des über 100 Jahre alten Gemäuers.

„Ein Durchlauferhitzer in einer Wohnung im zweiten Obergeschoss ist geplatzt“, berichtet Norbert Voß. „Tausende Liter Wasser sind danach durch das Gebäude von oben nach unten in den Keller gestürzt“, erklärt der 05-Vorständler. „Alles ist nass. Die Fußböden, die Zwischendecken, die Wände – alles!“

Beim Gang durchs Gebäude wird das Debakel sichtbar. Der braune Teppich im Treppenhaus ist durchweicht. Das Geschäftszimmer im ersten Stock nicht mehr nutzbar. Die Mitarbeiterin ist im Homeoffice. Tapetenfetzen hängen tropfend von der Decke. Die Ehrenurkunden für die treuen Mitglieder sind wellig. „Die können wir alle wegwerfen und neu machen“, erklärt Voss, der die Unterlagen und Akten, die hier sonst lagern, inzwischen abtransportiert hat. In der Küche steht am Donnerstagnachmittag immer noch das Wasser in Pfützen. Ein Stockwerk höher in der Wohnung, die nicht vermietet ist, bietet sich auch ein Bild des Grauens – überall Löcher, Wasser, Feuchtigkeit.

Auch die Gaststätte im Erdgeschoss wurde in Mitleidenschaft gezogen. Löcher in der Deckenvertäfelung, Geröll, Mörtel, Feuchtigkeit. Im Keller, der mittlerweile wieder leer gepumpt worden ist, sammelte sich das Wasser.

Das Stadion-Gebäude gehört der Stadt Emsdetten. Die Versicherung ist eingeschaltet. Inzwischen haben Verwaltungsbeamte sowie ein Gutachter den Schaden in Augenschein genommen.

05er Norbert Voss: „Der Gutachter hat gesagt, dass eine Renovierung 50000 bis 70000 Euro kosten würde. Die Trocknungs- und Reparaturarbeiten würden wahrscheinlich vier Monate lang dauern“, erklärt er. „Wir sind also quasi erst einmal heimatlos!“ Voss fragt auch: „Macht es überhaupt noch Sinn, dieses über 100 Jahre alte Gebäude zu renovieren?“ Pläne, an gleicher Stelle einen Neubau, den man auch noch in anderer Funktion nutzen könnte – z.B. als Hotel – gibt es schon länger.

Mit freundlicher Genehmigung der Emsdettener Volkszeitung

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