Drehbare Anzeigetafel im Salvus-Stadion installiert.

11 Dez

Drehbare Anzeigetafel im Salvus-Stadion installiert.

Vermarktung der LED Wand: Erich Pilz, Leiter Marketing Emsdetten 05, Tel. 01737475777, erichpilz@t-online.de

Bundesliga-Feeling im Salvus-Stadion: Wenn die Bezirksliga-Fußballer um Trainer Daniel Apke nach der Winterpause wieder auf Torejagd gehen, werden sie beim Einlaufen zu ihren Heimspielen wie die Stars der großen Klubs vorgestellt: mit Namen, Bild und Spielerinfos auf einer großen LED-Tafel. Die ist neu bei Emsdetten 05 und hat noch eine ganze Menge mehr drauf als die Anzeige des Spielstandes.

„Montag war die Abnahme“, berichtet Karlheinz „Kalle“ Heuwes, Leiter Finanzen im Vorstand der Schwarz-Weißen. Vorausgegangen sind fünf Monate mit Bau-, vor allem aber Planungsarbeiten. Auch die ausführende Firma, Goracon Systemtechnik aus Steinfurt, hat mit dem Projekt (zumindest teilweise) Neuland betreten.

Denn bei der LED-Anzeige im Salvus-Stadion handelt es sich nicht um ein Produkt von der Stange. Sie kann nämlich – bei Betätigung eines Fußhebels mit einer ausklappbaren Stange und ein bisschen Muskelkraft – um 360 Grad gedreht werden und ist dadurch nicht nur für den Rasen- und Hauptplatz, sondern auch für den Kunstrasenplatz nutzbar. Und natürlich für Werbung und andere Zwecke.

Zuerst zum Technischen: 3,84 x 2,24 Meter misst das Display, dessen Unterkante mit zweieinhalb Metern hoch genug hängt, dass sich niemand den Kopf stößt, wenn sie oder er drunter her geht. „Mit einem Pixelabstand von sechs Millimetern haben wir eine hohe Auflösung und dadurch die Möglichkeit, die Anzeige auch außerhalb der Spieltage zu nutzen“, erklärt Justin Wesseler, der als Vertriebsmitarbeiter von Goracon und Trainer der C I-Jugend der 05er in Doppelfunktion am Projekt beteiligt war und dadurch auch für kurze Dienstwege sorgte.

„Für uns war das die erste drehbare Anzeigetafel, die wir projektiert haben“, verrät der Technik-Profi. „Sie ist einmalig im Kreis Steinfurt und auch im Bundesgebiet eine absolute Seltenheit. Wir haben da viel Gehirnschmalz hineingesteckt und wollten viele Ideen umsetzen.“

Dass die LED-Tafel zwischen Weitsprunganlage und Kunstrasenplatz direkt an der Tartanbahn steht, ist kein Zufall. Denn an dieser Stelle kann sie besonders vielfältig genutzt werden – auch dann, wenn gerade kein Spielbetrieb im Salvus-Stadion ist, z.B. für werbliche Zwecke. Dafür kann die Anzeige, die in den Abendstunden über eine Zeitschaltuhr laufen soll, zur Bahnstrecke gedreht werden. „Das ist eine tolle Werbefläche für Sponsoren“, findet Wesseler und verweist dabei auch auf die Flexibilität, die das kurzfristige Einspielen digitaler Inhalte ermöglicht.

Heuwes ist überzeugt: „Das ist eine gute Ergänzung zur Rundumbande.“ Als weitere Einsatzmöglichkeiten sind Public Viewing oder Kinderkino angedacht. Auch externe Nutzer des Salvus-Stadions sollen und werden von der drehbaren LED-Anzeige profitieren, davon ist Ralf „Sammy“ Kolewe, 2. Vorsitzender von Emsdetten 05, überzeugt.

Bedient wird die Anzeige per Laptop, auf das eine spezielle Software aufgespielt ist und das per Kabel mit dem zentralen Rechner der Anlage verbunden ist. Damit lassen sich Spielstände aktualisieren sowie Tore, Elfmeter oder Freistöße in Echtzeit anzeigen.

„Wie in der Bundesliga“, veranschaulicht Heuwes. Das gilt übrigens nicht nur für die Partien der 1. Mannschaft, sondern für den ganzen Verein. Außerdem betont er, dass die Schwarz-Weißen noch viele weitere Ideen haben: „Wir könnten vor den Heimspielen auch Szenen vergangener Partien zeigen, daran basteln wir noch.“

Ist das Laptop nicht angeschlossen, wird die LED-Tafel mit Inhalten bespielt, die auf dem Zentralrechner gespeichert sind: Werbung, Videos oder Fotos von Mannschaften des Vereins und Terminhinweise. Ihren ersten offiziellen Einsatz hat die Anzeige bei der Weihnachtsfeier am Samstag, 16. Dezember, die um 19.05 Uhr beginnt.

Neben einem „soliden fünfstelligen Betrag“, wie es Heuwes formuliert, hat Emsdetten 05 auch eigene Muskelkraft in die Anzeige investiert. Mit ehrenamtlicher Unterstützung von Freunden des Vereins wurden in Eigenregie das Fundament gegossen und die Kabel verlegt. Natürlich sei die LED-Tafel, wenn sie sich in voraussichtlich drei Jahren refinanziert hat, eine willkommene Einnahmequelle. Sie soll aber vor allem das Vereinsleben bereichern.

„Bei uns läuft schon sehr viel, aber wir können das noch weiter ankurbeln“, sagt der Leiter Finanzen und hofft, dass die technische Besonderheit auch ein paar Talente anlockt. „Ich hätte es als Spieler geil gefunden, wenn ich auf so einer riesigen Anzeigetafel gestanden hätte.“ Eben ganz wie bei den großen Klubs.

Bericht EV online von Heidrun Riese

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